Petra Ansorg

In herzlicher Erinnerung  hast du  einen Platz in meinem  Herzen. 

In liebevoller und dankbarer Erinnerung an die schöne gemeinsame Zeit. Wir vermissen dich sehr.

Petra Schmidt,

am Anfang unserer Geschichte warst du für mich das hübsche und vielseitig begabte Mädchen mit dem Allerweltsnamen. Wir trafen uns im Französischkurs für Fortgeschrittene auf der Marienhöhe und wurden schnell gute Freundinnen. Wir waren beide fröhlich, ehrgeizig, schnell zu begeistern und voller Träume. Jung und behütet eben. Uns stand die Welt offen. Im letzten Jahr auf dem Internat haben wir uns nicht nur das Zimmer,  sondern auch ein paar Geheimnisse geteilt. 

Wir bestanden das vorgezogene Abitur gemeinsam als Jahrgangsbeste und erhielten beide unsere Wunschstudienplätze, du in Gießen, ich in Frankfurt, du in Humanmedizin, ich in Zahnmedizin. Du wolltest erst Gynäkologin und dann Chirurgin werden, ich eigentlich nur wie schon mein Vater und mein Großvater, Zähne reparieren oder ziehen. Ich war noch auf deiner Hochzeit eingeladen, später nach eurer Scheidung und dem frühen Tod meiner Mutter haben wir uns dann endgültig aus den Augen verloren.

Zum einzigen Klassentreffen nach zwanzig Jahren, das ich damals mühselig organisierte, hattest du mir gleich begeistert geschrieben und dich angemeldet, bist dann aber nicht erschienen. Den kleinen dunkelgrünen Porzellanfrosch mit den braunen Kreisen auf dem Rücken, den du mir von deiner Asientour nach dem Abi mitbrachtest, habe ich trotzdem bei jedem meiner Umzüge wieder mit eingepackt. Er sitzt heute traurig auf seinem Stammplatz auf dem Fenstersims in meinem Schlafzimmer.

Über Umwege habe ich von deiner Krankheit und jetzt von deinem Tod erfahren. Als Ärztin an ALS zu erkranken und in Coronazeiten sterben zu müssen, ist so ziemlich das Tragischste, was ich mir vorzustellen vermag.

Liebe Petra, in meinem Herzen lebst du weiter und bleibst so lebendig und gutaussehend wie damals, mit deinem dunklen Pagenschnitt, deinem gewinnenden Charme, deinem Kopf voller Plänen und deinen immer mal wieder kurz aufblitzenden Einzelkindallüren. Und natürlich mit deiner Querflöte im Gepäck - oder besser gesagt - an den Lippen. Du konntest wunderbar zu jedem Gospelsong improvisieren und wärst wahrscheinlich auch eine gute Musikerin geworden.

In meinem Gedächtnis wirst du nicht sterben. Ruhe in Frieden!

Und ein zu spätes Dankeschön für die tolle gemeinsame Zeit.