Mary Quant

* 11.02.1930 in Blackheath, Kent, England
† 13.04.2023

Angelegt am 14.04.2023

Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Mary Quant, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Mary Quant

14.04.2023 um 10:59 Uhr von Redaktion

Dame Barbara Mary Quant, CH, DBE (* 11. Februar 1930 in Blackheath, Kent, England; † 13. April 2023 in Surrey) war eine britische Modedesignerin. Sie gilt als die Erfinderin des Minirocks.

Leben
Quants Eltern waren Lehrer in Wales. Tochter Mary belegte am Goldsmith’s College of Art den Studiengang zur Kunstlehrerin. Sie lernte nebenbei Schnittmuster zu entwerfen und arbeitete danach für den Modisten Erik. 1955 eröffnete sie zusammen mit ihrem späteren Mann Alexander Plunket Greene (1932–1990) und einem Freund, Archie McNair, die Boutique Bazaar im Markham House an der King’s Road, im Londoner Stadtteil Chelsea. Sie verkaufte nicht nur Kleider, sie entwarf bald eigene Modelle. Eine zweite Boutique wurde in Knightsbridge eröffnet. 1963 lancierte sie eine billigere Zweitmarke, Ginger Group. Sie entwarf damals auch Kleidung für J. C. Penney, die größte Ladenkette in den USA.

Als Quants bedeutendste Kreation gilt der Minirock, zu dessen Erfindern man aber auch John Bates und André Courrèges zählt. Die Erfindung der passenden gemusterten und farbigen Strumpfhosen (tights) machen ihr John Bates und Cristóbal Balenciaga streitig. Quant benannte den Mini angeblich nach dem Auto. Sie kreierte auch einen Regenmantel und flache Stiefel aus PVC, einem Material, das man bis dahin nur als Bodenbelag oder als Tischdecke verwendet hatte. Ihre PVC-Mode, die Wet Collection, wurde in ihrer ersten Pariser Show 1963 vorgestellt. Quant startete 1965 ihre erste zweiwöchige Amerika-Tournee, auf der eigene Models ihre Mode in zwölf Städten vorführten. 1966 wurde ihr von Königin Elisabeth II. der Order of the British Empire der Stufe Officer verliehen. Mit der Neujahrsliste der Königin wurde sie 2015 zur Dame Commander (DBE) ernannt.

Das Model Twiggy machte den Mini-Look Ende der 1960er Jahre zum Markenzeichen einer Generation. Twiggy kreierte durch ihre extreme Figur und eine geometrisch glatt geschnittene Föhnfrisur einen neuen, kindlichen Frauentyp.

1974 zeigte das London Museum die Retrospektive Mary Quant’s London.

Im Jahr 2000 zog Quant sich aus dem Modegeschäft zurück, die Firma Mary Quant Ltd. wurde von japanischen Eignern übernommen.

Quant starb am 13. April 2023 in ihrem Haus in Surrey.

Werke
Düfte
1967: A.M.
1967: P.M.
1974: Havoc
1980: Quant by Quant
1981: Mary Quant
2000: Love Struck
2001: Courage
2002: Love Token
2003: High Flyer
2004: Pure Mischief
2012: Special Recipe Solid Perfume

Puppen
1973: Daisy


Schriften
Quant by Quant. Putnam, 1966. Nachdruck: Cedric Chivers, Bath 1974.
Colour by Quant. 1984.
Quant on Make-up. 1986.
Classic Make-up and Beauty Book. 1999.
Mary Quant: Autobiography. 2011.

Auszeichnungen
1963: Dress of the Year Award
1966: Officer of the Order of the British Empire (OBE)
1990: Hall of Fame Award of the British Fashion Council
2006: Ehrendoktor der Heriot-Watt University
2015: Dame Commander of the Order of the British Empire (DBE)
2022: Mitglied des Order of the Companions of Honour (CH)
Fellow der Chartered Society of Designers (FCSD)
Royal Designers for Industry (RDI)

Literatur
Mary Quant’s London. H. M. Stationery Off., London 1973. Katalog der Kleider in der Ausstellung Mary Quant’s London im London Museum, Kensington Palace, 29. November 1973–30. Juni 1974. Die Sammlung des London Museum ist jetzt Teil des Museum of London im Barbican Estate in der City of London.
N. J. Stevenson: Die Geschichte der Mode. Stile, Trends und Stars. Haupt, Bern u. a. 2011, ISBN 978-3-258-60032-1, S. 176–179.

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