Michael Fritz

Michael Fritz

* 14.09.1963
† 03.12.2011
Erstellt von Redaktion VRM Trauer
Angelegt am 08.12.2011

Über den Trauerfall (2)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Michael Fritz, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Michael Fritz

07.12.2011 um 13:54 Uhr von Linda
Foto Michael Fritz für Michael Fritz

Abschied von einem Mann des Wortes

07.12.2011 um 13:56 Uhr von Linda

Nachruf Zum Tod des ECHO-Redakteurs Michael Fritz – Hellwacher und herzenswarmer Journalist

Er liebte die Berge, auch das Grün der Natur. Gletscher haben ihn fasziniert – und das Leben gekostet. ECHO-Redakteur Michael Fritz ist beim Bergsteigen im Schweizer Wallis tödlich verunglückt.„Selbst für die erfahrensten Alpinisten gibt es immer ein Restrisiko, betonen die Einheimischen.“ Dies schrieb Michael Fritz (48) nach einer Gletscherwanderung im September 2010 im ECHO. Es war einer der vielen Beiträge, die der Redakteur über die weißen Riesen veröffentlicht hat. Er sorgte sich, die Klimaerwärmung könnte sie von der Erde verschwinden lassen. Jetzt ist ihm das Eis des Allalingletschers zum Verhängnis geworden. Der Autor galt als vor- und umsichtig, war sich der Gefahr bewusst, als er sich mit einem Bergführer auf den Weg hinauf zum 4000 Meter hohen Gipfel machte.

Sein unerwarteter, tragischer Tod reißt eine unüberschaubar große Lücke. Drei kleine Kinder haben ihren geliebten Vater verloren, die Frau den Mann, die Eltern ihren einzigen Sohn. In der Landkreisredaktion wurde der Kollege nach seiner Reise in die Schweiz zurückerwartet. Doch sein Schreibtisch steht jetzt leer neben den Bildern, die ihm die Kinder gemalt haben. Er fehlt, und wo einst seine Heiterkeit war, herrscht jetzt große Trauer. Die Redaktion hat nicht nur einen Kollegen, sie hat einen guten Freund verloren.

1993 kam Michael Fritz zum ECHO, hatte sich bereits erste Sporen als freier Mitarbeiter verdient. Unter dem Redaktionskürzel „mif“ schrieb er Reportagen über Tiere und Pflanzen. Seine Umwelt lag ihm am Herzen. Vor 16 Jahren kam er ins Ressort Darmstadt-Dieburg, war redaktionell für Roßdorf und Ober-Ramstadt zuständig. Aber da war noch viel mehr.

Das Thema Schule bewegte Michael Fritz schon, als die beiden Töchter noch im Kindergarten waren. Im Herbst kam auch sein Sohn in die Schule. Der Vater vertiefte sich journalistisch ins Schulfach, gewann schnell Kompetenz und Anerkennung. Alles, wo Schule draufstand, kam auf seinen Schreibtisch. Seine Sachkenntnis verdiente ebenso beste Noten wie sein Umgang mit Menschen.

Michael Fritz war ein Mann der Natur. Er hatte Biologie studiert, ehe er sich journalistisch betätigte. Als für die Startbahn West am Frankfurter Flughafen der Wald gerodet wurde, gehörte er zu denen, die friedlich protestierten. Diese Zeit prägte den Redakteur aus Mörfelden. Für seine Nähe zu Tieren und Pflanzen sprechen Reiseziele wie Island, Kanada, Finnland, der Vogelsberg und die Alpen.

War es sein ausgeprägtes Gespür oder der gute Kontakt zum Wetteramt? Seine Vorhersagen trafen meist zu. Sein Gefühl für Wetterlagen jedenfalls passte zu dem Mann mit dem kurzen Draht zur Umwelt und zu seiner Umgebung. Es gehörte zu seiner Person, intensiv mit Menschen zu sprechen, ohne ihnen lästig zu sein. Er argumentierte leidenschaftlich, schrieb mit spitzer Feder. Er liebte Geselligkeit, grübelte aber gleichwohl auch gern in sich hinein, um gleich darauf Frohsinn zu verbreiten.

Als Michael Fritz vor Jahren in einer Tombola ein Auto gewann, vermuteten viele einen Glückspilz in ihm. Das war er nicht. Die Schicksalsschläge passten so gar nicht zu seiner unverdrossenen, lebensbejahenden Art. Er kämpfte tapfer eine schwere Krankheit nieder, musste im Privaten manchen Rückschlag verkraften. Und trotzdem verließ ihn nie der Mut, blieb er immer sympathisch und herzenswarm. Wer ihn kannte, wird ihn sehr vermissen.

Die Trauerfeier ist am Dienstag (13.) um 11 Uhr auf dem Friedhof in Mörfelden. ECHO/ tra